Franz Ratziwill

Franz Radziwill


Johann Franz Wilhelm Eduard Radziwill wurde 1895 in Strohausen bei Rodenkirchen geboren und starb 1983 in Wilhelmshaven. Er verbrachte seine Jugend und Lehrzeit in Bremen. Er absolvierte eine Maurerlehre, arbeitet jedoch nur ein halbes Jahr lang in diesem Beruf. Nachdem er aus dem Ersten Weltkrieg als Sanitätssoldat aus britischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, fasste er den Entschluss, Maler zu werden und arbeitete zunächst im Medium der Druckgrafik. Radziwill verkehrte mit den Expressionistinnen und Expressionisten in Norddeutschland, …. Er war Mitglied in wichtigen Gruppierungen und stellte mit wachsendem Erfolg aus.

Kurzbiographie des Malers Franz Radziwill (kunsthalle-emden.de)

1923 trifft der junge Maler Franz Radziwill eine eigenwillige Entscheidung: In den Städten Bremen, Hamburg und Berlin feiert er gerade erste Erfolge als Künstler - da kauft er sich ein Fischerhaus in der Provinz. Weit weg von den brodelnden Metropolen der Zwanziger Jahre lebt er von nun an im beschaulichen Dangast am Wattenmeer. Hier bricht Radziwill mit seinem eigenen Stil. Er kam als Expressionist, trug die leuchtenden Farben mit schneller Geste auf und erfand ausdrucksstarke Formen. Nun wendet er sich von dieser Malerei ab - und entdeckt den weiten Raum und das Detail. Diese präzise Malweise wird zu einem Erkennungsmerkmal seines Hauptwerkes. Radziwills Entscheidung für Dangast hat sein Leben und seine Malerei geprägt.

1933 trat er der NSDAP bei und neigte dabei dem ‚linken Flügel‘ zu. Er profitierte von den Entlassungen an den Kunstakademien und wurde 1933 als Professor für Malerei an die Düsseldorfer Akademie berufen. Bald darauf wurde er jedoch wegen seines expressionistischen Frühwerks denunziert und 1935 entlassen. Zeitweise erhielt er Ausstellungsverbote, einige Werke von ihm wurden zerstört und diffamiert. Dennoch konnte er ohne Unterbrechungen künstlerisch tätig bleiben, und schon 1946, kurz nach Kriegsende, konnte Radziwill in Oldenburg nach Kriegsende wieder ausstellen. 1949 wurde er im Entnazifizierungsverfahren als „entlastet“ kategorisiert. Er setzte sich zeitlebens für Naturschutz ein, malte bis ins hohe Alter und erlebte 1981 zwei Jahre vor seinem Tod die erste große Retrospektive seines Œuvres.

Man kann Radziwill als Zeugen des 20. Jahrhunderts sowie als Kind einer ereignisreichen Zeit gleichermaßen in den Blick nehmen. Er führt in seinen Gemälden surreal anmutende Bildwelten mit altmeisterlich lasierendem Farbauftrag zusammen. In seinem Werk, das dem Magischen Realismus und bisweilen der Neuen Sachlichkeit zugeordnet werden kann, finden sich vorwiegend Porträts, Landschaften und Stillleben. Alltägliches findet sich in teilweise naturalistischer Präzision, jedoch verklärter Zusammenstellung der Bildmotive wieder. Verschiedene Bilder übermalte Radziwill ab den 1950ern teilweise mehrfach und änderte Bildkonzeptionen dadurch nachhaltig.

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