Grabstein 36 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift Vorderseite
Hier
ruht Helene, Jürgen Lübbers Ehefrau, geb.
Oeltjen, sie starb d. 14. April 1817 im 48sten Jahre ihres Alters,
lebte 25½ Jahr in der Ehe und
hinterließ 6 Kinder.
Biografische Hinweise zu Helene Lübbers
Helene Lübbers, geboren in Jeringhave als Helene Oeltjen (4.8.1769 -8.4.1817) war die Ehefrau von Kapitän und Reeder Jürgen Friedrich Lübbers (17.10.1769 -17.5.1827). Sie war das sechste von sieben Kindern ihres Vaters Johann Oeltjen (31.7.1720 – 8.11.1804) und seiner Ehefrau Anne Margarethe Prass (16.8.1736 - 4.9.1786).1)
Helene und Jürgen Lübbers hatten 10 Kinder, von denen vier nach der Geburt starben (auf dem Grabstein werden nur die 6 lebenden Kinder gezählt) und drei weitere Kinder ledig blieben. Dieser Umstand zeigt, dass Kinderreichtum notwendig war, um sicher zu gehen, dass die Familienlinie Bestand hatte.
Jürgen Lübbers, der durch Getreide und Stückguthandel reich geworden war, ließ im Jahr 1806 am Neumarkt ein aufwendiges Wohnhaus mit Kornspeicher errichten (heute: Altes Kapitänshaus). Dieses Gebäude zeugt vom ersten wirtschaftlichen Aufschwung Varels.
Altes Kapitänshaus Varel

Die äußere Gestaltung des Grabmals Nummer 36
Das Grabmal von Helene Lübbers ist außerordentlich bemerkenswert. Es bildet in seinem oberen Teil einen stilisierten Sarkophag ab, der auf einen Entwurf des französischen Malers Robert zurück geht. Es handelte sich dabei um einen Vorschlag für die letzte Ruhestätte für den Philosophen Jean Jaques Rousseau, die im Landschaftspark Ermenonville auf einer kleinen Insel, der Pappelinsel, entstehen sollte. Dieses Grabmal ist in einem Gemälde festgehalten, aber nie in die Tat umgesetzt worden.
Dieses Gemälde muss in jener Zeit eine gewisse Popularität erreicht haben, wie wir an der Ähnlichkeit mit dem Lübbers’schen Grabmal sehen.
Schlussendlich fand Rousseau seine letzte Ruhestätte im Pariser Pantheon.
Quellenangabe:
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Ortsfamilienbuch Varel, Datenerhebung: Annemarie Schrage, Buchstabe L