Grabstein 24 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift Vorderseite
ANNA PETERS
GEBOHREN
SCHWARTINGS. V-GRISTEDE
STARB IM 32 T. IAHR IHRES LEBENS
UND 10 IAHR DIE EHE MIT I.B.PETERS
ALS MUTTER VON 3. KINDER
Grabsteininschrift Rückseite
DER TODT
WAR WIE IHR LEBEN
SANFT WOHLTÄTIG CHRISTLICH
SIE LEBTE
UM RECHT ZU STERBEN
SIE STARB
UM RECHT ZU LEBEN
Biografische Hinweise zu Anna Peters
Anna Peters, geb. Schwarting wurde am 12. 02. 1774 in Gristede geboren und starb am 06. 03. 1805 zu Varel. Sie war verheiratet mit Johann Bernd Peters (11.07.1772 – 12.08.1856).1) Johann Bernd Peters betrieb eine Ölmühle. Sie wurde von ihm 1801 in unmittelbarer Nähe des Vareler Siels gebaut und wies ihn als einen der wohlhabenden Bürger dieser Stadt aus. Der Bau geschah zu einer Zeit als der Handel mit England blühte und Produkte, wie z.B. Rapsöl über den Hafen von Varel ausgeführt wurden. 2)
Beide hatten 2 Söhne und 1 Tochter, von denen nur der letztgeborene Sohn, Bernhard Gerhard (31.12.1802 – 12.11.1870) ins heiratsfähige Alter kam. Mit seiner Frau Helene hatte Bernhard Gerhard einen Sohn, dessen Ehe mit 7 Kindern gesegnet war.
Die äußere Gestaltung des Grabsteins Nummer 24
Bei diesem Grabstein handelt es sich um eine im Klassizismus häufig verwendete Darstellungsweise eines Grabmals, nämlich einer Säule. Hier haben wir es zusätzlich mit einer so genannten gebrochenen Säule zu tun, einer Variante, die augenscheinlich machen sollte, dass der oder die Verstorbene früh aus dem Leben geschieden ist. Dieser Umstand trifft bei Anna Peters zu, sie starb schon in ihrem 31. Lebensjahr.
Eine weitere Besonderheit dieses Grabmals, im Gegensatz zu allen anderen Säulen auf unserem Friedhof, ist, dass es sich um eine kannelierte Säule handelt.
Link zu Wikipedia - Kannielierte Säule
Die hochwertige Ausführung dieses Grabsteins ist sicherlich als Ausdruck besonderer Wertschätzung seitens des Hinterbliebenen zu werten.
Quellenangaben:
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Ortsfamilienbuch Varel, Datenerhebung: Annemarie Schrage, Buchstabe P
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Vareler Gewerbebetriebe 1800 bis 1930, Wilhelm Janßen, Isensee Verlag Oldenburg, S. 121